[Rezension] Das Lied von Eis und Feuer 9: Der Sohn des Greifen von George R.R. Martin




Verlag: Penhaligon
Seiten: 832
ISBN: 978-3764531041
Reihe: Ja, Band 9
Preis: 16,00 €
Originaltitel: A Dance with Dragons
Deutsche Ausgabe wurde in 2 Bände geteilt
Leseprobe



Inhalt:
Die Sieben Königreiche zerfallen weiter im Machtkampf der großen Adelshäuser, die einander eifersüchtig belauern in ihrer Gier nach dem Eisernen Thron. Einigkeit finden sie nur in ihrem Misstrauen gegen Daenerys Targaryen, der rechtmäßigen Erbin der Krone. Gemeinsam mit ihren drei Drachen und einer stetig wachsenden Armee greift sie vom Osten aus nach der Herrschaft über Westeros. Die größte Gefahr droht derweil jedoch aus dem Norden, wo schreckliche Geschöpfe sich erheben, um die Menschen des Südens zu überrennen. Allein Kommandant Jon Schnee und seine wenigen tapferen Männer von der Nachtwache stemmen sich verzweifelt gegen diese finstere Übermacht …
Cover:
Das Cover ist wie schon bei den anderen Bänden schlicht und einfach, aber schön. Gefällt mir besser als das Originalcover (rechts).
Jetzt kommt das große ABER:
Auf diesem Band ist das Wappen des Hauses Connington zu sehen, mit dem Familienmotto "ein grimmiger Feind, ein treuer Freund". Im Buch war davon nichts zu lesen. Jetzt habe ich lange im Internet gesucht und siehe da, anscheinend kennt nur der Verlag das Familienmotto. Das ist plump gesagt doch blöd. Genauso wie die Farbe des Wappens falsch ist, richtig müsste es links der weiße Greif auf rotem Grund sein und rechts dann umgekehrt. Wenn man sich schon solche Mühen mit den Wappen macht, was ich durchaus toll finde, dann sollte es auch zu 100% stimmen und nicht so ein Pfusch werden =(
Der erste Satz:
Menschgestank hing in der Nacht.
Meine Meinung:
Endlich geht es weiter.... Endlich geht die Saga mit Tyrion und Daenerys weiter =) Band 9 knüpft nahtlos an Band 8 an bzw. spielt zeitgleich.
Martins Erzählstil ist unvergleichbar. Schonungslos und ungeschönt erzählt er die Saga (in der ich-Perspektive verschiedenster Charaktere) um das Spiel der Throne. Alles erscheint so real, dass man glauben kann dies passiert wirklich. Westeros und Essos existieren tatsächlich. Dies schaffen meiner Meinung nach nur sehr, sehr wenige Autoren. Außerdem ist bei ihm alles nicht einfach nur schwarz und weiß, gut und böse. Jeder Charakter handelt so wie es für ihn am besten erscheint und nicht weil er jetzt "böse" sein muss oder unbedingt "gut" sein möchte. Charaktere die man vielleicht am Anfang "verabscheut" geben einen Einblick in ihre Seele, wenn man aus ihrer Perspektive liest. Nicht nur einmal hat sich dann meine Meinung über diese Person geändert. 
Des öfteren haben mich die Wendungen derart überrascht, am meisten jedoch das Geheimnis um Greif und seinen "Sohn" ( ich möchte natürlich nichts verraten), damit hätte ich nun so gar nicht gerechnet, was mich nur noch mehr für diese Bücher begeistert. 
In diesem Band liest man unter anderem aus der Sicht folgender Protagonisten (ein Großteil der Handlung spielt diesmal in Essos):
Tyrion - der auf der Flucht vor Cersei und ihren Häschern ist und selbst wieder zum Spielball anderer Charaktere wird. Außerdem wird ihm hoffentlich mal nicht sein loses Mundwerk das Genick brechen oder besser an den Galgen bringen (oder den Kopf auf eine Pike?). Das weiß er aber auch selbst, denn auf den Kopf gefallen ist der kleine Mann ja nicht. Tyrion ist längst zu meinem absoluten Lieblingscharakter avanciert.
Daenerys - die immer noch in Mereen verweilt. Ihr fehlen, meiner Meinung nach, ein paar schlaue Köpfe (wie Tyrion), die ihr den rechten Weg weisen. Ab und an kommt sie mir sehr naiv vor, zu glauben dass sie all ihre Leute retten und beschützen kann und lehnt immer wieder wohl gemeinte Angebote ab. Man merkt auch wieder wie sehr ihr Jorah Mormont fehlt, denn er stand ihr mit Rat und Tat immer Beiseite.
Jon - der einsame Kommandant der Nachtwache. Jon muss schwere Entscheidungen treffen, auch er wünscht sich immer wieder einen weisen Ratgeber, muss aber ganz allein entscheiden hin- und hergerissen auf dem schmalen Grat das richtige zu tun. Jon wirkt außerdem sehr viel erwachsener als zB. noch in Band 1, er hat eine enorme Entwicklung durchgemacht und bestimmt auch noch vor sich, um dem Posten des Lord Kommandanten würdig zu sein.
Sehr schön fand ich auch, dass man am Anfang die Story aus Jons Sicht sah, welche man im Buch 8 zuvor aus Sams Sicht gelesen hat. Es hilft noch besser zu verstehen, warum Jon diese oder jene Entscheidung trifft.
Bran - findet endlich das was er und seine Gefährten solange suchten und doch ist alles ganz anders als er es sich erhofft hat.
Davos - ist die wohl loyalste Hand eines Königs seit langem, denn auch unter Lebensgefahr steht er noch immer zu Stannis.
Melisandre - verfolgt weiter ihre eigenen Ziele, für dessen erreichen sie scheinbar Jon braucht. In einem Kapitel bekommt man einen tollen Einblick hinter die Fassade der „roten Hexe“.
Nicht so toll ist natürlich die Übersetzung. Als einfaches Beispiel: Theon Greyjoy, Longclaw und Jon Snow klingt einfach viel besser als Theon Graufreud, Langklaue und Jon Schnee. Ich bin kein Freund solcher "Eindeutschungen", für mich hört sich sowas (Jon Schnee) immer irgendwie falsch an, man hätte die Namen einfach so wie im Original belassen sollen. Eben so wie es bei der alten Auflage (Band 1-4) auch war. Das ganze lässt sich aber nicht mehr ändern, und sich darüber jetzt stundenlang aufzuregen bringt ja auch nichts. An die Namen wird oder muss man sich gewöhnen und wenn man nicht weiß was gemeint ist kann man sogar nachschlagen (immerhin, da hat jemand mitgedacht). 
Das sollte diese tolle Geschichte nicht weniger toll machen!
Was ich allerdings um Welten schlimmer finde als die Namen, sind die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler. Sowas wäre doch vermeidbar, muss nicht sein und stört den Lesefluss doch enorm. Teilweise musste man ja wirklich überlegen was der Sinn des Satzes ist. Das möchte ich beim Lesen nicht haben...
Das krasseste Beispiel hierfür wäre wohl dieser Satz: „...Kinder mit geschwollenen Bäumen.“
Dass mal ein Rechtschreibfehler nicht auffällt, okay, da bin ich die letzte die was sagt. Aber Bäume statt Bäuche? Das geht gar nicht. Und so zieht es sich durchs ganze Buch.
Fazit: 
Das Wort, das dieses Buch beschreibt (überhaupt die Bücher Das Lied von Eis und Feuer) wurde noch nicht erfunden. Gigantisch wäre dafür immer noch zu „klein“ ;-)
Für mich das Beste auf dem Gebiet Fantasy. Die Story bleibt auf höchstem Niveau und immer spannend.
Ich freue mich schon wie eine Bekloppte auf den nächsten Band, dauert ja Gott sei Dank nicht mehr soo lange =)

Erscheinungstermin Band 10: 23. Juli 2012
Bewertung:



1 Kommentar:

  1. Hallo, hiermit tagge ich dich feierlich.^^

    http://seitenhauch.blogspot.de/2012/06/tag-kindheit.html

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